Lipödem, eine chronische Erkrankung, die hauptsächlich Frauen betrifft, verursacht eine ungewöhnliche Fettverteilung an Armen und Beinen. Diese krankhafte Fettansammlung führt oft zu Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen. Zur Behandlung wird häufig die Liposuktion eingesetzt, eine chirurgische Methode zur Fettentfernung. Dabei haben sich zwei spezielle Verfahren als wirksam erwiesen: die Tumeszenz-Lokalanästhesie-Liposuktion und die wasserassistierte Liposuktion. Beide Techniken unterscheiden sich grundlegend von der traditionellen Liposuktion. Sie nutzen lokale Betäubungsmittel, die in die betroffenen Bereiche injiziert werden, was den Eingriff sicherer und für die Patienten angenehmer macht.
Von diätetischen Maßnahmen bis zur Liposuktion
Um eine umfassende Behandlung von Lipödem zu gewährleisten, ist ein multidisziplinärer Ansatz notwendig. Dabei spielen Diät und Bewegung eine zentrale Rolle in der initialen Phase. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eventuell vorhandene Fettleibigkeit zu reduzieren. Bei unzureichendem Erfolg dieser Methoden kann die Bariatrische Chirurgie in Betracht gezogen werden. Ziel ist es, die durch Fettleibigkeit verursachten Komplikationen zu mindern, um das Lipödem besser behandeln zu können. Obwohl Lipödem oft gegenüber Gewichtsverlust resistent ist, ist es dennoch wichtig, Begleitobesitas anzugehen. Unbehandelte Fettleibigkeit kann nämlich den Schweregrad des Lipödems verschlimmern und das Risiko eines Wiederauftretens erhöhen.
Weitere Behandlungsmethoden umfassen:
Manuelle Lymphdrainage: Spezielle Beinmassagen, die von Fachpersonal durchgeführt werden.
Bandagierung: Zur Unterstützung der physischen Behandlung.
Sollten diese konservativen Maßnahmen nicht ausreichen, kommt die chirurgische Intervention in Frage. Derzeit gilt die Liposuktion als die bevorzugte chirurgische Methode zur Behandlung von Lipödem. Sie entfernt gezielt das krankhafte Fettgewebe und kann so zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen.
Ein Schritt-für-Schritt-Prozess der Liposuktion
Die Liposuktion, bevorzugte Methode zur Behandlung des Lipödems, erfolgt sorgfältig und in mehreren Schritten. Zunächst erfolgt die Planung der Operation, wobei der Chirurg die betroffenen Bereiche am Bein des Patienten markiert. Dies erfordert präzise Absprachen mit dem Patienten, um exakte Behandlungsbereiche festzulegen. Anschließend wird der Patient in den Operationssaal gebracht, wo die Anästhesie eingeleitet wird. Die Wahl der Anästhesieart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei die Patientenkomfort im Vordergrund steht.
- Sterile Vorbereitung der Beine
- Einleitung der Anästhesie
Danach beginnt der eigentliche chirurgische Eingriff. Mithilfe einer speziellen Liposuktionskanüle werden die zu behandelnden Bereiche mit sterilen Lösungen aufgefüllt. Diese Inflation erleichtert die Entfernung des Fettgewebes und schützt andere Gewebe, insbesondere die Lymphgefäße.
- Aufblasen der Fettgewebebereiche
- Schutz der Lymphgefäße und Reduktion von Blutverlusten
Es folgen kleine Hautschnitte nahe der markierten Stellen, durch die spezielle, das Weichgewebe schonende Kanülen eingeführt werden. Dies ermöglicht die präzise Entfernung des überschüssigen Fettgewebes. Die Operation zielt darauf ab, die Beine zu verschlanken und Schmerzen zu lindern.
- Kleine Hautschnitte für den Kanüleneinsatz
- Schonende Entfernung des Fettgewebes
Jeder Schritt des Verfahrens wird mit höchster Sorgfalt und Präzision durchgeführt, um optimale Ergebnisse zu erzielen und das Wohlbefinden der Patienten zu gewährleisten.
Sicherheitsaspekte und Umfang der Liposuktion bei Lipödem
Die Liposuktion bei Lipödem ist ein maßgeschneidertes Verfahren, das individuelle Aspekte des Patienten berücksichtigt. Entscheidend dabei ist die Menge des zu entfernenden Fettes, die sich nach dem Gesundheitszustand und den Vorschriften des jeweiligen Landes richtet. Verschiedene Länder haben unterschiedliche Richtlinien:
- In einer Sitzung dürfen maximal 3 Liter Fett pro Bein entfernt werden.
- Für beide Beine liegt das sichere Maximum bei 6 Litern.
Überschreitet der Bedarf diese Mengen, wird der Eingriff auf mehrere Sitzungen verteilt. Hierbei ist eine Pause von mindestens sechs Monaten zwischen den Sitzungen empfohlen, um die Gesundheit des Patienten zu gewährleisten. Ziel der Lipödem-Liposuktion ist nicht die ästhetische Verbesserung, sondern die Entlastung der Patienten von Schmerzen und körperlichen Einschränkungen. Die Operation zielt darauf ab, überschüssiges Fett zu entfernen und so das Wohlbefinden zu steigern. Als ernstzunehmender chirurgischer Eingriff muss die Liposuktion in gut ausgestatteten Krankenhäusern durchgeführt werden. Dabei sind die Risiken des Patienten genau zu planen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die Sicherheit und Gesundheit der Patienten stehen im Vordergrund, weshalb eine umfassende Vorbereitung und Nachsorge essentiell sind.