Ein Lipödem verursacht charakteristische Symptome wie symmetrische Fettansammlungen an Beinen, Hüften und Armen. Diese gehen meist mit Schmerzen, Druckempfindlichkeit und einer schnellen Neigung zu Blutergüssen einher.
Betroffene berichten häufig über ein Schweregefühl in den Gliedmaßen, das sich im Tagesverlauf verstärkt. Langes Stehen oder Sitzen kann die Beschwerden zusätzlich verschlimmern.
Fortgeschrittene Stadien führen zu deutlicher Gewebevermehrung, die Beweglichkeit einschränken und die Gelenke belasten kann. Unbehandelt verschlechtert sich die Symptomatik kontinuierlich.
Neben den physischen Beschwerden treten oft psychische Belastungen wie Unzufriedenheit mit dem Körperbild und verminderte Lebensqualität auf. Frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend.
Symptomatik des Lipödems
Das Lipödem ist eine Erkrankung, die durch eine ungleichmäßige Verteilung von Fettgewebe und Bindegewebe unter der Haut charakterisiert ist. Diese Verteilungsstörung führt zu einer auffälligen Veränderung des Körperbildes, insbesondere an Beinen und Gesäß. Betroffene erleiden oft eine symmetrische Schwellung der Beine, die von den Hüften bis zu den Knöcheln reicht, wobei die Füße meist verschont bleiben. Zusätzlich sind die betroffenen Bereiche:
- Geschwollen und wirken säulenartig
- Fühlen sich schwammig und kühl an
- Weisen eine weiche, oft dimplig erscheinende Haut auf
- Neigen zu leichter Blutergussbildung
Darüber hinaus können in den betroffenen Gebieten kleine Krampfadern oder Besenreiser auftreten. Die Haut ist besonders berührungs- und druckempfindlich, was zu Schmerzen und Unbehagen führt. Besonders nachmittags, abends, nach körperlicher Betätigung oder in warmer, feuchter Umgebung kann die Schwellung zunehmen.
Menschen mit Lipödem erfahren oft Einschränkungen in ihrer Mobilität. Dies kann die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten und alltäglichen Lebensaspekten erschweren. Oft leiden sie unter einem geringen Selbstwertgefühl und entwickeln psychische Probleme wie Angstzustände. Zudem beeinträchtigt Lipödem das soziale Leben und erschwert den Kleidungskauf, da Ober- und Unterkörper stark in der Größe variieren können.
Ursachen des Lipödems
Das Lipödem, eine chronische Erkrankung, tritt unabhängig vom Körpergewicht auf. Sowohl stark übergewichtige als auch untergewichtige Personen können betroffen sein. Dabei zeigt sich eine unregelmäßige Ansammlung von Fettzellen. Interessanterweise besteht ein Zusammenhang zwischen Lipödem und Essstörungen wie Anorexie. Die genauen Ursachen des Lipödems sind noch unklar, doch es scheint eine Verbindung zu weiblichen Hormonschwankungen zu bestehen. Zudem ist das Risiko für Lipödem höher, wenn frühere Generationen von Frauen in der Familie bereits betroffen waren.
Einige spezifische Auslöser oder Verschlimmerungen des Lipödems sind bekannt:
- In der Pubertät
- Während einer Schwangerschaft
- Nach einem Trauma, das als Auslöser für Lipödem fungieren kann
- Während der Menopause
Diese Faktoren können entweder die Entwicklung des Lipödems begünstigen oder zu einer Verschlechterung des bestehenden Zustandes führen.
Diagnosestellung bei Lipödem
Ein Lipödem rechtzeitig zu erkennen ist entscheidend, daher sollte bei Verdacht unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Der Allgemeinmediziner untersucht die betroffenen Bereiche und kann meist zwischen Lipödem, Lymphödem und anderen Ursachen für Schwellungen unterscheiden. Diese Art der Unterscheidung wird als Differenzialdiagnose bezeichnet. Bei einem Arztbesuch sind umfassende Informationen hilfreich:
- Familienanamnese: Informationen über ähnliche Erkrankungen in der Familie
- Frühere chirurgische und medizinische Vorgeschichte: frühere Operationen und Krankheitsgeschichten
- Aktuelle Medikamente: Liste aller momentan eingenommenen Medikamente
Diese Angaben können dem Arzt helfen, eine genauere Differenzialdiagnose zu stellen. Obwohl einige Gesundheitsfachkräfte Schwierigkeiten haben könnten, eine klare Diagnose zu stellen, gibt es fortschrittliche diagnostische Werkzeuge, die bei der Diagnosestellung helfen. Diese neuen Werkzeuge erleichtern es, ein Lipödem von ähnlichen Zuständen zu unterscheiden und eine adäquate Behandlung einzuleiten.
Unterscheidungsmerkmale zwischen Lipödem und Lymphödem
Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die sich im Laufe der Zeit zu einem Lymphödem entwickeln kann. Dies geschieht, weil die Fettansammlung die Fähigkeit des Lymphsystems beeinträchtigt, Flüssigkeiten, Zellabfallstoffe und Entzündungsmoleküle aus dem Gewebe abzuleiten. Im Gegensatz zum Lipödem können beim Lymphödem zusätzliche Symptome beobachtet werden:
- Bei Lymphödem sind möglicherweise auch die Füße oder Hände betroffen.
- Der Schwellungsgrad ist bei Betroffenen unterschiedlich, vor allem wenn beide Beine oder Arme betroffen sind; ein Glied kann weniger geschwollen sein oder gar keine Schwellung aufweisen.
- Die Schwellung entsteht durch eine Ansammlung von Flüssigkeit in den oberflächlichen Geweben aufgrund einer unzureichenden Entfernung durch das Lymphsystem.
- Bei kurzzeitigem Lymphödem hinterlässt Druck mit den Fingern auf die geschwollene Haut eine Delle, die eine Weile sichtbar bleibt.
- Es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, da das Lymphsystem nicht effektiv arbeitet.
Diese Unterscheidungen sind entscheidend für eine korrekte Diagnose und Behandlung.
 
			
